"h.e.l.P"      
Gutes Pferdetraining ist kein Hexenwerk  von und mit Beate Petrick

So wie es das reale Leben zulässt, werde ich hier über die Fortschritte und Erfahrungen mit dem Thema MiM (Muskuläre Integritäts-Myopathie) / PSSM 2 bei meiner Stute "Day of Magic" berichten.

Es ist mein Ziel, dieses Thema inflationär zu verbreiten, damit in 3 Jahren  mindestens 5 von 10 potentiellen Pferdekäufern einen MiM/PSSM-Test von Züchtern oder Verkäufern verlangen.

Dieser sollte genauso selbstverständlich werden, wie eine AKU. Nur so bringen wir Züchter und Verbände dazu, sich mit dem Thema auseinander zu setzen und nicht noch mehr betroffenen Pferde auf die Welt zu helfen!




6.11.2024: Hufe und Beton
Im September habe ich meinen Garten etwas umgestaltet. Ich habe ein neues Stück Rasen ansäen wollen. Was hat dieser Garten nun mit den Hufen unserer Pferde zu tun?
Hier die Erklärung. Ich habe folgende Beobachtung gemacht:
An der Stelle wo der neue Rasen hin sollte, war vorher eine alte Sickergrube, die mit Beton eingefasst war. Der Rasensamen hatte wirklich gute Qualität und die kleinen neuen Halme schossen aus dem Boden. Nur nicht an der Stelle, an der sich darunter  die alte Sickergrube befand. Die Samen keimten deutlich später, die Hälmchen waren eher gelb als grün, und wuchsen nach ein paar Tagen nicht mehr weiter, sondern starben ab.
„Ahhhh“, dachte ich. „Der Beton im Untergrund………“ Und plötzlich hatte ich eine Theorie im Kopf für einen Umstand, den ich in den letzten 2 oder 3 Jahren öfter beobachtet habe. Meine Beobachtung fingen natürlich wie immer beim eigenen Pferd an. Nachdem ich Maggie die Duplos hatte abnehmen lassen und sie barhuf lief, wurde sie sehr fühlig.
Das passiert ja vielen Pferden nach dem Abnehmen von Hufeisen oder anderem Hufschutz. Wir schieben das ganz oft auf den Umstand, das Pferd müsse sich erst an das barhuf Laufen gewöhnen, der Hufbearbeiter hätte zu viel weggeschnitten, oder finden andere Begründungen für den Umstand. Aber hat denn jemals irgendwer  differenziert, ob die Pferde auf Naturboden stehen, oder zumindest an den Raufen auf gepflasterten oder mit Rasengittersteinen belegten Untergründen?
Wie komme ich darauf? Nachdem ich mit der Maggie den Stall gewechselt hatte, sie sich nur noch auf Naturboden bewegen konnte, verschwand jede Fühligkeit innerhalb von 2 Wochen. An der Hufbearbeitung habe ich genau gar nichts geändert.
Nun ist mein Pferd sicherlich keine Grundlage für eine gesicherte Erkenntnis. Doch in den letzten 2 oder 3 Monaten verstärkte sich dieser Eindruck durch zwei meiner Schülerinnen. Eines der Pferde ist MIM verdächtig, ungetestet, aber nach Futterumstellung und Trainingsumstellung so gut wie symptomfrei durch den ganzen Sommer gekommen. Dann wurde die Weide geschlossen und  C. musste auf den Winterpaddock, Untergrund Rasengitter.
Das zweite Pferd kam aus einem Stall mit reinem Naturboden in einen Stall, indem die Winterpaddocks gepflastert sind. Bei beiden Pferden entwickelte sich über nicht mal eine Woche  eine  heftige Fühligkeit. Der erstere Wallach fiel zurück in seine alten steifen Bewegungsmuster. Die Besitzerin rief mich verzweifelt an und wusste nicht , was nun wieder passiert war. Ich erzählte ihr von meinen Beobachtungen und meiner Theorie dazu und riet ihr, zumindest vorn das Pferd mit Duplos zu beschlagen oder einen anderen geeigneten Hufschutz anzubringen, damit der nackte Huf vom Beton weg kommt. Sie hörte auf meinen Rat und nach 10 Tagen mit Klebebeschlag lief  C. wieder locker und war nicht mehr fühlig.
Der zweite Wallach hatte im alten Stall keine Probleme mit den Hufen.  Nun ist er fühlig. Er  bekommt in den nächsten Tagen seinen Hufschutz und wir werden sehen.
In Ställen mit gepflasterten Flächen höre ich sehr oft von fühligen Pferden, in Ställen mit Naturboden  fast nie. Auch wenn da dann manchmal ziemlicher Matsch herrscht; solange der sauber ist, gibt es mit den Hufen kaum Probleme.
Was passiert da wohl? Ich habe eine Theorie: MIM-Pferde, und sicher nicht nur diese, haben mit dem  extrem hohen Kalkgehalt im Untergrund  wahrscheinlich viel mehr Probleme als mit der Härte. Denn bei Maggie ist der Wiesenboden in den trockenen Wochen auch hart und im letzten Winter marschierte sie ohne Hufschutz locker über gefrorenen Boden.
Aber habt ihr euch mal Hände von Maurern angesehen? Aufgeplatzte Fingerkuppen und wund vom Kalk, wenn sie nicht ständig Handschuhe tragen.
Und mein Rasen  ist gestorben………..
Was wäre, wenn der Kalk, dessen Austritt aus dem Betonstein noch durch Pferdeurin und Pferdeäppel chemisch verstärkt wird, durch die Sohle in den Huf wandert?
Was wäre wenn die Lederhaut dann mit chronischer Entzündung reagiert, weil der Körper das Ganze nicht abbauen kann?
Was wäre wenn besonders MIM/Px Pferde damit noch ein viel größeres Problem haben, als gesunde Pferde, weil sie das viele Kalzium nun ganz besonders gar nicht vertragen können?
Das alles ist wiederum reine Beobachtung und Erfahrung  von mir und den Pferdebesitzern um mich herum.
Aber auch hierzu bitte ich Euch: Schreibt mir Eure Erfahrungen dazu.
Probiert es aus, wenn ihr Gelegenheit dazu habt.
Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann.
Weg vom unfähigen Hufbearbeiter und dem Gedanken „ das geht bei dem/der eben nicht barhuf“ hin zur Suche nach einer anderen Ursache.
Trotzdem bleibt natürlich auch mir klar, dass Stallbesitzer nicht ohne Grund den Boden auf Paddocks  und an Raufen befestigen. Aber auch nicht ohne Grund sind Platten für Paddocks, auf denen Pferde laufen aus Kunststoff, und werden Rasengittersteine nicht als Pferdeuntergrund beworben!!!

09.09.2024:  Heute noch ganz kurz ein Nachtrag zum Absetzen von Mangan und Magnesium:
Das übermäßig Lockere führt dann eben auch wieder zu Kompensationen durch Gegenspannen. Ich hatte ja vor längerer Zeit schon mal geschrieben , dass ich davon überzeugt bin, dass weiße Haare nicht nur durch Druck von außen entstehen. Maggie hatte ja, nachdem ich sie futtertechnisch gut eingestellt bekam, genau an den Stellen die vorher extrem hart verspannt waren weiße Stellen im Fell entwickelt. Eine ganze Weile war damals dann alles wieder schön rabenschwarz. Nachdem ich nun im Juni Mangan und Magnesium abgesetzt habe, gibt es neue weiße Stellen. Diese Stellen befinden sich genau da, wo ich meist Schwierigkeiten mit Biegung beziehungsweise Dehnung und Brustkorbrotation hatte. Wegen der nun zu geringen Grundspannung hat Maggie offensichtlich dort Gegenspannung aufgebaut die durch eine verbesserte Gesamtstabilität nach Absätzen von Mangan und Magnesium nun nicht mehr notwendig ist. Die Muskulatur im Innern lässt los und der Druck auf die Haarzellen ebenso. Die weiße Haare kommen zum Vorschein. Das Ganze ist natürlich reine Erfahrung aus Beobachtung und durch keine wissenschaftlichen Beweis untermauert. Vielleicht beobachtet ihr aber einfach mal, ob ihr die gleichen Erfahrungen macht. Ich freue mich über jede Nachricht zu diesem Thema, weil sie uns allen weiterhilft.





03.9.2024: Man wird nicht dümmer……….. 

...wenn man ein Pferd mit besonderen Anforderungen hat. Natürlich hatte ich das nicht erwartet, als ich dieses kleine, erdferkelbraune Etwas mit den überlangen Beinen vor mehr als 13 Jahre kaufte. Und ich hatte  ehrlich gesagt auch andere Pläne mit dem Pferd. Aber, so what. Nun war es so und dann muss man reagieren, lernen, probieren, weiterlernen, Erfahrungen machen. Wer uns folgt weiß, dass sich  nach dem Umzug in den neuen, kleinen Stall mit reinem Naturboden und dem zuckerarmen Heu fast der ganze Rest der MIM Symptome in Luft auflösten. Das absolut perfekte Gelände mit Wellenbahnen, Hügeln und steileren Hängen tut ein übriges für die Kraftentwicklung ohne das manchmal gleichförmige Üben in Hallen oder auf Reitplätzen.  Im Juni waren wir nun wieder zu unserem obligatorischen Kurs mit meiner lieben Kollegin Anna Jantscher. Wir wurden sehr gelobt, wie gut locker der Rumpftrageapparat geworden ist und wie locker auch die Kruppe ist.  Zu locker. Denn die Kraft-Koordinations-Lektionen wie Travers, Traversalen und auch der Galopp waren nach wie vor schwierig bis seeeeeeehr wackelig.  Anna und ich brainstormten so herum und auf einmal kam ich auf die Idee: Was wäre, wenn die inzwischen 1 ½ Jahre unter Mangan und Magnesium   das Pferd nun zu locker gemacht haben? Das erhöhte Eiweiß hat die Muskelfunktionen normalisiert und nun wirds zu schlackerig? Setzen wir mal ab. Anna war skeptisch . Lieber erst mal weniger füttern. Doch ich dachte, wenn die Dosis nur herabgesetzt ist, ist das nicht wirklich aussagekräftig. Ist es der Wind, der Regen, die Hitze, neues Heu, was die Situation verändert? Man weiß es nicht. Nee, mein Bauch sagte: Weg damit und schauen, was passiert. Das Ergebnis merke ich sicher nach einer Woche. Und wenn es ins Verspannte kippt, kann man langsam wieder andosieren und sich an die richtige Dosis herantasten. Gesagt getan. Seit Mitte Juni bekommt Maggie weder Mangan noch Magnesium. Alles andere blieb unverändert.  Und was soll ich sagen. Ende Juni dachte ich: Wow, da steckt irgendwie mehr Kraft in der Kletterei. Anfang Juli bot sie von allein den Galopp in der Wellenbahn an. Mitte Juli  konnte ich an der Hand die ersten Traversalversuche ohne Kruppengewackel erleben. Wobei  immer noch schwierig ist. Die Rotation des Brustkorbes nach links ist immer noch nicht ihre Lieblingsübung. (Nein ich fahre nicht nach Leipzig zum Check auf ECVM 😉) Ende Juli bis Ende August  hatte Maggie ja Urlaub. Und gestern bekam ich dann die weitere Bestätigung, dass meine Entscheidung wohl richtig war. Galoppverschiebungen nach links und rechts auf dem breiten Waldweg  auf beiden Händen über sicher jeweils 400m waren kein Problem. Und nach 2 Stunden  Wanderritt bei 31° mit viel Trab  und Galopp, Kletterei und querfeldein war das Pony gerade mal unterm Sattel nass. Als ich vor Kurzem mit meiner lieben Kollegin Claudia Benedela darüber sprach, bestätigte sie , dass sie auch schon so einen Fall hatte. Also: Wenn sie locker sind, sind sie locker. Füttert sie nicht zu locker. Traut euch, auch mal wieder was weg zu lassen und schaut, was passiert. Wie sagen wir hier in Brandenburg: Versuch macht kluch!

14.01.2024: MIM und Hufe

Nach der allgemeinen Lesart haben MIM-Pferde angeblich kein übergroßes Problem mit dem Zucker. Das stimmt sicher auch. Jedenfalls haben sie kein größeres Problem mit Zucker als  Pferde ohne Myopathie. Und deren Probleme mit Zucker sind schon groß genug und allgemein weit unterschätzt.
Ich lehne mich mal weit aus dem Fenster: Nach meiner Meinung könnten 80% der Pferde, die wegen Fühligkeit beschlagen werden oder teilweise sogar auf dem Paddock Hufschuhe brauchen, barhuf laufen, wenn man die Fühligkeit korrekter Weise mit dem Stoffwechsel in Verbindung bringen würde. Der  überschüssige, im Dünndarm nicht verdaubare Zucker schädigt im Dickdarm massiv das Mikrobiom. Nicht nur das Immunsystem gerät aus den Fugen und das Pferd schreit bei jedem kleinen Problem (Husten, Hautprobleme, Leber) laut hier. :-(  Der Stoffwechsel leidet massiv. Diese Pferde sind oft auch noch  deutlich zu fett und so potenzieren die entzündungsfördernden Fettzellen das Problem der Lederhaut mit dem Zucker noch.  Egal ob mit oder ohne MIM. Da hilft dann auch keine noch so gute oder auch nur gut gemeinte Hufbearbeitung. Hufschuhe oder ein wie auch immer gearteter Beschlag verschleiern nur die Ursachen. Auch das so oft gehörte „Der Schmied/Hufbearbeiter hat zu kurz geschnitten“  ist nur sehr selten  der wahre  Auslöser der Empfindlichkeit. Denn eine korrekt gekürzte Zehe und dazu passende Trachten unterstützen  gesundes Laufen eher, als das es selbiges  behindert.
Bröselige Tragränder schleifen sich zu schnell ab und die Lederhaut schreit um Hilfe. Sie hört erst auf zu schreien, wenn das Rauhfutter gewechselt oder mindestens  mit Stroh gestreckt wird und Besitzerinnen verstehen, dass kein Pferd Möhren,Äpfel,Bananen oder melassiertes Mash braucht. Im Gegenteil. Hat man den Zucker im Griff spart das ziemlich gut Geld. An Beschlag oder Hufschuhen, an unnötigen goodies und am Tierarzt. Und das Wichtigste: Dem Pferd als Lauf- und Fluchttier sind Angst und Schmerzen genommen.

02.12.2023: Holzauge sei wachsam oder: „MIM = Möglichst Immer Mitdenken

Wieder einmal habe ich in dieser Woche erlebt, wie wichtig der Austausch  untereinander für Besitzer von MIM-Pferden ist. Die Stute einer lieben Schülerin von mir hatte vor 4-5 Wochen Husten. Sie ist nicht getestet, ich habe aber vor etwa einem Jahr, als ich beide ins Training bekam, auf Px und P4 getippt und das Futter umstellen lassen. Alles wurde sehr schnell deutlich besser und aus dem nicht trainierbaren, unreitbaren Pferd wurde ein umgängliches Pony, mit dem man wieder  auf dem Platz arbeiten und ausreiten kann. Da V., die Besitzerin,  genau wie ich, nicht gleich immer mit der chemischen Keule losschlägt, gab es  nun Hustenkräuter fürs Stütchen. Zeitgleich hat sie ein neues Mineral ausprobiert. Innerhalb einiger Tage verschlechterte sich das Gangbild der Stute deutlich. Wir hatten zuerst das Mineral in Verdacht. Ich riet, für eine Woche darauf zu verzichten. Das Gangbild besserte sich kaum. Also musste noch was anderes sein. Was wurde geändert? Hustenkräuter……… V. erforschte  mal den Calciumgehalt der enthaltenen Kräuter. Bingo! Spitzwegerich hat einen enorm hohen Calciumgehalt. Also die Kräuter abgesetzt . Der Husten war eh fast gut. Und siehe da: Das Pony läuft wieder. Also: Wenn sich die Symptomatik verschlechtert, überlegt, was ihr in den letzten Tagen geändert habt. Manchmal sind es die kleinen Dinge, die man nicht unbedingt auf dem Schirm hat.

13.11.2023: Kurz ein paar Infos aus unserem Alltag. Es läuft! Maggie war zwar zwischenurch zwei Wochen stocklahm, aber das ist inzwischen wieder gut. Da allerdings  der Fesselträgerursprung im Raum stand, waren das anfangs für mich 10 ziemlich unruhige Tage. Doch es hat sich gezeigt, dass das Problem eher oben drüber lag. Bizeps und Brustmuskeln waren ziemlich empfindlich und offenbar waren da auch 2 heftige Blutergüsse drin. Es gab wohl einen Tag, an dem auf der Koppel wegen Herbstgewitters ziemlich herum getobt worden ist. Ich vermute, dass Maggie im Überschwang auf der Hangkoppel ganz mörderisch auf die Nase gefallen ist. Das ist aber auch nur Spekulation und am Ende ist es mir auch ganz wurscht. 

Nach und nach kommen an den alten verspannten Stellen weiterhin von unten weiße Haare zum Vorschein. Die Beobachtung machte ich ja schon vor zwei Monaten. Am Becken rechts, am lat. dorsi rechts und nun auch an den schrägen Bauchmuskeln links. Also überall da, wo die Verspannungen besonders heftig waren. Offenbar ist es so, dass nicht nur Druck von oben auf die Haarwurzeln Haare weiß werden lässt, sondern auch von unten. 

Jedenfalls ist momentan alles  gut und wir sind wieder unterwegs. Ich hab die Aminisäuren leicht herauf gesetzt und Maggie braucht bisher auch  bei 6° und Regen keine Decke. Sie bewegt sich einfach ganz normal. Und am allerschönsten für Pferdebesitzer ist ja bekanntlich "normal" :-)


21.8.2023:   Ich hab mein Pferd zurück.  Wie zurück?  War es weg?
Naja so ein bisschen….
Seit ungefähr 4 Jahren ist Maggie nun MIM- symptomatisch. Zwischendurch teils ziemlich heftig. Seit eineinhalb Jahren haben wir die Diagnose. Ein dreiviertel Jahr hab ich Heuanalysen gecheckt am Futter geschraubt und fand so gegen Ende des letzten Jahres alles ganz gut.
Dann bin ich mit  Maggie umgezogen. Siehe unten. Weg vom gewohnten Heu, das für hiesige Verhältnisse oberflächlich betrachtet eigentlich wirklich gut war. Nicht staubig, nicht schimmelig und es wurde immer drauf geachtet, dass sich nicht drin befand, was nicht rein gehört.
Weg von gepflasterter Fläche um die Heuraufen. In vielen Ställen findet man das. Na klar, besser als Matsch…… denkt man.
Jetzt gibt es Heu, das eher spät geschnitten ist und für Pferde gedacht, die zum Ansetzen neigen. Und es gibt nur noch Naturboden.  Es hat knapp 6 Wochen gedauert, dann hatte Maggie Normalfigur. Locker und kraftvoll sporteln wir durch das anspruchsvolle  Gelände oder  üben auf dem Platz an der Gymnastizierung. Die Hufe haben einen Tragrand bekommen und ich muss höchstens mal alle 3 Wochen war Kleines korrigieren. Den Rest macht Maggie selbst  und Hufschuhe sind  kaum noch nötig. Kurz und gut: Das erste Mal seit ca. 4 Jahren ist alles normal! Schön ist das.
Man muss also, gerade mit den Pferden, die Dinge weniger gut kompensieren können als andere, immer wieder aufs Grundfutter und auf die Gegebenheiten achten. Sonst kommt man auch mit den Zusatzfuttern nicht ans Optimum. Das gilt aber eigentlich für alle Pferde.
Das ist schwer, denn man hat nie alles zusammen. Ist  genug Platz da, hat das Heu vielleicht zu viel Zucker. Ist es zu eng, kann auch gutes Heu das nicht ausgleichen. Ist die Herde nicht passend, nutzt alles andere gar nichts.  Geht das Pony auf weichem Boden gut und hat Probleme auf hartem? Dann ist Pflasterfläche vermutlich Gift. Hat das Heu schon einen Gesamtzuckerwert von mehr als 8 oder 9 % ? Dann kann man auch mit sonst zuckerarmer Fütterung kaum noch was gegensteuern, wenn das Pferd 24/7 am Heu steht. Dann gehört das Heu limitiert oder Stroh da drunter gemischt. Nicht nur für MIM-Pferde.
Und so macht man sich als Pferdebesitzer dann immer  wieder unbeliebt.  Es ist und bleibt schwierig. Aber es ist so wichtig für unsere Pferde. Und für uns als Besitzer auch. Denn nichts ist schöner, als wenn das Leben mit dem Pferd einfach mal läuft. 


07.07.2023: Veränderungen standen an. Erst ein wunderschöner Urlaub (Bericht auf meiner Maggie-Seite bei Facebook) und vom Urlaub aus gleich ein Umzug für Maggie. Ich habe lange hin- und her überlegt, ob ich ihr das zumuten kann und muss. Aber ja, ich musste. Auch wenn bei mir fast immer  das Pferd an erster Stelle kommt, muss es doch in manchen Situationen zuerst um das Wohlbefinden von Menschen gehen. Und so sind wir nun in einem ganz kleinen Stall in wunderschöner Umgebung. Der befürchtete MiM-Schub blieb sowohl im Urlaub als auch im neuen Stall aus.

Im Gegenteil. Woran immer es auch liegen mag: Anderes Heu, keine gepflasterten Raufenflächen..... wer weiß. Jedenfalls ist Maggie schon seit dem Urlaub so locker, wie seit zwei Jahren nicht mehr. Die ewig feste Kruppe schwabbelt, die Beulen sind verschwunden, sie hat sicher 30-40kg Gewicht verloren, vermutlich eingelagertes Wasser. Die neue kleine Herde war eine Sache von  15 Minuten, dann waren fast alle verliebt in die schwarze Erscheinung.  Oder auch etwas perplex über soviel weibliches Selbstbewusstsein. ;-) Jedenfalls wurde weder gehauen noch gejagt oder gebissen. Das war für mich sehr beruhigend. Ich hoffe, es bleibt so. Wird schon.

Der Juli bringt wieder ein paar Highlights. Nächste Woche werde ich mit Anna Jantscher einen Podcast zum Thema "Training für Pferde mit MiM" aufnehmen. Meine Freundin und Kollegin Heike Fischer wird uns als Tierärztin zur Seite stehen und so wird sich ein schönes Dreier - Interview ergeben. Ich bin gespannt.

Zwei Wochen später bin ich dann zur Weiterbildung zum Faszientherapiekurs mit Veronika von Rohrscheidt. Mal sehen, wie wir das MiM-Training  mit dem Faszientraining verbinden können. Ich werde berichten.


09.06.2023: Die Zeit verrennt, wie immer. PSSM2 heißt inzwischen MiM und  Generatio ist dabei, endlich eine Studie zu verfassen, um den Test  zu validieren. Zeit wird es!

Uns gehts gut. Den Umständen entsprechend. Die Futterumstellung ist erst einmal abgeschlossen und wir haben gefunden, was funktioniert. Das Training ist abgestimmt und ein guter Weg gefunden. Ich muss mit Maggie vorsichtig sein. Da beißt die Maus nun mal keinen Faden ab. Auch wenn sie jetzt zur Weidezeit noch mal einen schönen Kraftschub hatte (was mich wieder dazu bringt, die Aminisäurenration für den Winter zu überdenken!) darf ich das nicht unbedingt annehmen. Besonders die Untergründe sind ein gravierender Faktor. Das ist mir letzte Woche noch mal sehr bewusst geworden. Auch der Umstand, dass ich bei Maren Diehl sehr viel über Bodenreaktionskräfte und Biotensegrität gelernt hab, hat mein Augenmerk da  noch einmal  fokusiert. MiMler brauchen Boden, der griffig ist. Der eine Nutzung der Bodenreaktionskraft zulässt, möglichst ohne sich viel zu verschieben. Ist das nicht gut gegeben, verbrauchen die Pferde zuviel Muskelkraft, um sich zu bewegen und können Sehnen und Bänder nicht gut als Energiespeicher nutzen. Das gilt natürlich nicht nur für MiMler, sondern für alle Pferde. Nur die MiMler haben eh schon ein Kraftproblem........ kurz und gut: Gab es im Nachgang Probleme mit Steifigkeit bis hin zum Px-Schub, stand vorher immer das Training in der Reithalle auf dem Plan. Wurde das dann noch leicht überschwellig, gab es in den folgenden Tagen Probleme. Wie oft schiebt man sowas dann auf Muskelkater.......ist es ja im Prinzip auch, nur dass der erstens unnötig und zweitens für MiMler kein Pappenstiel und leider dauerhaft ist. 

Lösung des Problems: RAUS! Gelände jeglicher Struktur, gern auch mal knochenharte Wege oder Asphalt. Üben, wie man sich die Flummikraft aus dem Boden abholt und die Muskeln schont. Und dabei nicht alles annehmen, was man angeboten bekommt. Puhh...... es ist und bleibt ein Marathon!

 

13.01.2023: Ich hoffe, Ihr und eure Fellnasen seid alle gut und gesund im neuen Jahr angekommen. In Zusammenarbeit mit Frau Dr, Cox vom Genlabor Generatio bitte ich heute alle betroffenen Pferdebeitzer, ob mit oder ohne Test, sich  an der Studie/Umfrage zum Thema PSSM2 zu beteiligen. Helft uns, das Thema weiter zu erforschen und den Test zu validieren, damit Sicherheit und Fundament in die ganze Sache kommt. DANKE!


31.12.2022: Die ersten Züchter reagieren! Es geht voran! Endlich! Danke Nina Rohmann!  Info HIER



19.12.2022: Wahre Worte! Herzlichen Dank Katharina. Es ist so nötig! 



28.11.2022

Mein Zitat des Tages von Simone Förster-Schüring  zum Thema "Der Gentest ist ja nicht validiert"

"Die Biopsie bringt ein Ergebnis, wenn du im Schub genau den Muskel triffst, in dem sich die Muskelzellen akut verändert haben.
Von Tierärzten, die Pferde sezieren, hört man, dass Halsmuskeln oder andere tiefere Muskelschichten verändert wären, an die man bei einer Biopsie gar nicht drangekommen wäre. Also auch ein nicht ganz so eindeutiges Thema.
Aber natürlich kann eine Biopsie zusätzliche Informationen bringen. Nur denke ich, dass es eben nicht die 1000% eindeutige Aussage bringt.
Klinik und Diagnose sind immer im Zusammenhang zu betrachten. Egal welche Diagnosemöglichkeit genutzt wird."  Danke dafür Simone!


26.11.2022
Nun haben wir leider das, was uns schon vor einiger Zeit angekündigt wurde. Herzrhythmusstörungen. Das war eine Nebendiagnose beim Abhören zum Zähne machen am Montag. Also ist auch da die Genproblematik von Maggies Vater voll durchgeschlagen. Leider. Ich denke nicht täglich drüber nach. Ich freue mich über jeden guten Tag und ich achte noch mehr auf Kondition und Anzeichen von Ermüdung. Wie sag ich immer zu meinen Schülern? Wird schon!


18.11.2022 

Nach einem unglaublichen Deckenmarathon ( NICHTS!!! passte wirklich) hab ich jetzt tief ins Portemonai gegriffen und eine Bucas Smartex Big Neck Medium gekauft. Ist eben gar nicht so einfach, wenn man recht gut bemuskelt ist und ein Stockmaß von 1,80m hat. Außergewöhnliche Pferde bedürfen außergewöhnlicher Maßnahmen. 😁 So hab ich jetzt 3 Decken zu verkaufen..... aber die Bucas ist der Hammer. Zum Ausreiten hab ich eine Nierendecke von Fedimax mit Ceramic-Funktion. Heute ist Maggie trotz 0° und Schneegriesel tiefenentspannt durchs Gelände gefedert.🥰 Das Futter zur Zeit: Heu satt, Marstall Myocare 500g, Iwest Magnomyoforte 30g, Sapodoris Proteinhappen 150g, Horseflex Stutenaminos 20g, kolloidiales Magnesium 40ml, Mangan v. Discountfuttershop 30g, B-Komplex Tabletten von Rossmann 3 St., natürliches Vitamin E von Horseflex 15g. Damit und mit der warmen Decke läufts. Ich freu mich.
 

23.10.2022

Zusätzlich zu den privaten Erfahrungen und Lernprozessen teile ich natürlich auch die Erfahrungen mit meinen Trainingspferden und den Diskussionen mit Verantwortlichen, Kollegen  und Tierärzten mit euch. In dieser Beziehung gab es im August ein Erlebnis der dritten Art.

Die Stute einer Schülerin von mir zeigt seit längerer Zeit typische Symptome. Ich vermute auf alle Fälle Px und eventuell P2 oder P4. Ihr behandelnder Tierarzt war angekündigt, um ein Butbild zu machen. Ich nutzte die Gelegenheit und riet ihr, wenn er schon mal da ist, gleich den PSSM2 Test mit zu beauftragen.

Soweit so gut.  Abends rief sie mich dann an und erzählte mir, dass der Tierarzt ihr erklärt hatte, dass das mit dem PSSM2 alles völlig überzogen sei, es dafür gar keinen Beweis gäbe, der Test nicht validiert sei und das alles nur Geldschneiderei mit einer wissenschaftlich nicht bewiesenen Krankheit sei.  Er würde das Pferd mal auf PSSM1 testen lassen.

*GRRRRR*

 Ich erklärte ihr nochmals, worum es geht. Das hatte sie auch verstanden und verinnerlicht und sie hatte auch schon an meiner Stute die ersten Erfahrungen mit dem Thema machen können. Sie bat mich, ob ich das vielleicht mit dem Tierarzt klären könne.

Die folgende Diskussion erspare ich euch lieber. Aber sie gipfelte in einer SMS des Tierarztes an meine Schülerin, dass sie sich doch bitte einen neuen Tierarzt für ihr Pferd suchen möge, wenn sie weiterhin an so esoterische Verfahren glauben würde.

Das brachte das Fass bei mir zum Überlaufen. Auch meine Nachricht an ihn dazu erspare ich euch. Heute tuts mir leid, dass ich nicht relaxter reagieren konnte.

Aber ich hatte damals nicht den Eindruck, dass ruhige Argumentation irgendwas bringen könnte.

Seitdem sind etwa 8 Wochen vergangen und was bekam ich nun von einer Freundin zugeschickt:  Holsteiner Verband.

Joaaaaa, nun ist die Esoterik offenbar auch in den Zuchtverbänden angekommen. Ich bin sehr froh darüber. Wir haben also alle zusammen doch eine Stimme zum Wohle der  nächsten Pferdegenerationen.

Der Hammer kommt allerdings noch. Ihr erinnert euch an meinen Besuch im großen Zuchtbetrieb in der Lewitz, Text weiter unten......

Und nun schaut mal hier:  Hengste in Mühlen. Schaut den vorletzten Satz zu diesem Hengst an. Soviel zum Thema  "Davon halten wir nichts und darum kümmern wir uns auch nicht."

Hat wohl doch wer erkannt, dass man mit negativen Hengsten besser werben kann? Ich hatte keine Zeit alle Angebote nachzuschauen, aber bei denen, die ich angeschaut habe fehlen solche Sätze. Naja, die sind bestimmt noch nicht getestet............ ;-)

Also: Lasst euch nicht abwimmeln, macht euch schlau, versucht das Thema zu verstehen. Ich helfe gern und viele meiner Kolleg*innen auch. Nutzt Informationen aus dem Netz und von betroffenen Besitzern um euch herum. Es werden immer mehr Informationen und sie werden immer fundierter, je mehr Pferdebesitzer ihre Erfahrungen machen. Mein Ziel steht jedenfalls und unsere Community wird immer größer. In diesem Sinne spring ich nun wieder ins analoge Leben. Es ist viel zu tun. 

22.10.2022

Es war wieder viel los in meinem analogen Leben.  Ich bin als Trainerin gut gebucht, habe im August in einem Kurs bei Anna Jantscher bezüglich der  Trainingspraxis über den Tellerrand geschaut und mich in einem Onlineseminar bei Dr. Christina Wessling in der Theorie zu PSSM2 weitergebildet. Im September hatte ich die Chance einen längeren Urlaub in den USA zu geniessen.

So kann ich nun gut erholt und motiviert meinen Alltag wieder angehen.

Die Futterfindung für Maggie ist so gut wie abgeschlossen. Als absolut hilfreich hat für uns sich folgendes bewährt:

Für 800kg Pferd vereteilt auf 180cm Stockmaß:

Täglich zum Frühstück: 500g MyoCare Müsli von Marstall, 150g Proteinhappen von Sapodoris, 50g MagnoMyoForte von Iwest, 30g Aminokomplex für Stuten von Horseflex, 25g Mangan vom Discountfuttershop, 3 Tabletten Altapharma B-Komplex Depot von Rossmann (der heißt ja schließlich nicht umsonst so ;-), 60 Tabletten kosten 2,29 €!).  Wechselnde Kräuter, angepasst an das, was Maggie bei Ausritten und Spaziergängen selber bevorzugt, runden alles ab.

Bis Freitag gabs noch 15g Vitamnin E, das ist nun alle und ich schau, ob es auch ohne geht. Mein Bauch sagt, das braucht Maggie bei  n/p2 und Px/Px vielleicht gar nicht. Wir werden sehen. Heu gibt es natürlich ad.lib., wobei da in diesem Jahr weder das Gesamteiweiß noch der Zink berauschend sind. Selen ist fast nicht nachweisbar, dafür ist aber jede Menge Fruktan drin.  Meine Stallbesitzerin hat jetzt angefangen, immer mal wieder etws Stroh unter zu mischen.

Jeden zweiten Tag gibt es dann zusätzlich 500g Müsli, 150g Proteinhappen und 50ml Digesticur von Simicur für den Darm, 50ml Excel Pro Elite Öl und 40ml kolloidiales Magnesium (flüssig). Jedes andere Magnesium führte leider zu Dünndarmbeschwerden und Durchfall. Mit dem kolloidialen klappt das gut.

Das Training gestalten wir wie immer. Zwischendurch gab es eine längere Pause wegen meines Urlaubs und wegen eines dicken Spunggelenks (Tritt abbekommen), die aber  überhaupt nicht geschadet hat. Inzwischen ist alles wieder normal und wir mixen Longenarbeit, Kurzzügelgymnastik und reiten in der Halle oder im Wald. Nach dem Training hat sich eine Behandlung mit dem Novafon nach dem Cooldown als absolut nützlich erwiesen.

Am Wochenende  hatte ich Claudia Benedela auf den Hof eingeladen und von ihr haben wir den einen oder anderen weiterführenden Tipp bekommen und offenbar auch im Becken wieder was gelöst. Jedefalls hatte Maggie am Mittwoch im Wald unbändige Lust auf Galopp, der sich auch richtig gut anfühlte. So langsam fügt sich also vieles und ich bin ganz glücklich. Ein ganz besonderes Dankeschön geht an meine liebe Kollegin Dana Santana Goetze. Ihre Erfahrung und die von ganz vielen Betroffenen in ihrer Facebookgruppe haben uns enorm weitergebracht. Vergessen möchte ich auch Monika Michalek nicht, die als Danas Unterstützung  hervorragende Futtermittelempfehlungen abgibt.  Ihr zwei seid diejenigen, die dazu beihetragen haben, dass ich so schnell an ein wirklich tolles Ziel kam. DANKE!

25.8.2022

Erfahrungsbericht meiner Schülerin Verena G. zum Thema PSSM 2 :

Meine Traber-Pony-Mix Stute, geb.2010, kam 6jährig zu mir und wurde von der Vorbesitzerin als nicht mehr reitbar eingestuft.
Rennen, Kopf hoch reißen, Rücken wegdrücken waren an der Tagesordnung. Schritt war Pass, Trab Tölt oder irgendwas, Galopp nicht möglich oder höchstens Hoppeltralopp
Sie war ständig völlig verspannt und kam überhaupt nicht zur Ruhe. Alte Verletzungen taten ein Übriges.
Mit viel Geduld, Einfühlungsvermögen und Fachlektüre, sowie  passendem Equipment und Osteopathie versuchte ich Besserung zu erreichen.
Was probierte ich nicht alles aus: Equikinetik, Legerté, biomechanisches Training  mit verschiedenen Trainern und allein. Es verbesserte sich manches.
Nach 3 Jahren (also mit einem 9jährigen Pferd) wollte ich mich langsam der Lastaufnahme widmen.  Dies endete in einer Komplettverweigerung meiner Stute. Sie zeigte deutlich, dass sie nicht geritten werden wollte und auch am Boden verschlechterte sich das Gangbild massiv.

Wir wechselten den Stall von einer Paddockbox in einen Offenstall und das Training beschränkte sich auf Spaziergänge.
Meine Stute laborierte so vor sich hin. 10jährig folgte eine Backenzahnextraktion mit Komplikationen, anschließend ein schweres Hufgeschwür
Die massiven Verspannungen versuchte ich mit  Osteopathie in den Griff zu bekommen.

Mit 11 Jahren, nach längerem "nicht zusätzlich bewegt werden", folgte im Winter eine Hufrehe.
Danach zeigte sie immer wieder ein hufrehe-artiges Gangbild, welches sich durch Bewegung besserte
Nach einem Tipp meiner neuen Trainerin, die den Verdacht auf PSSM 2, lenkte folgte ich ( ohne Test) ihren Empfehlungen zur  Gabe von zusätzlichen Aminosäuren und Mangan.

Drei Tage nach der Zufütterung lief  sie wieder freiwillig und freudig vorwärts.
Nach 10 Tagen will sie jeden Tag auf den Platz für Gymnastik und Bewegung.
Sie ist viel zufriedener und kommt mir auf der Koppel wieder entgegen :)
Inzwischen haben wir noch das Krippengrundfutter etwas umgestellt . Heu bekommt sie 24/7.
Wer weiß, wieviel Leid mein Pferd noch hätte ertragen müssen.

Über eventuelle finale Konsequenzen möchte ich lieber gar nicht nachdenken. Zu unserem Glück gibt es aber Menschen, die fernab von „funktionieren müssen“, bedingungslosem Gehorsam oder ständiger Diagnostik ohne wirkliches Ergebnis beim Blick über den Tellerrand Erkenntnisse gewinnen und diese weitergeben. Dafür ein großes DANKE!
Verena G. aus Hoppegarten


26.7.2022

Leider kann ich aus der Abteilung Jugend forscht gerade nicht viel vermelden. Hab mir ein unangenehmes Mitbringsel aus meinem Paddelurlaub mitgebracht und bin in Quarantäne. :-(

13.7.2022:

Na da hab ich wohl in ein Wespennest gestochen. In einer regionalen Gruppe hab ich meinen ersten Blogbeitrag geteilt. Huch!!! Na da gings ab. Besonders zwei Herren und eine Dame fühlten sich extrem angegangen. "Test nicht validiert", "Firma verdient sich mit erfundener Krankheit goldene Nase" , " Laienwissen in FB erworben"  waren da noch die freundlicheren Kommentare. ;-) Nun hab ich ja ein ziemlich dickes Fell, weiß was ich weiß und woher und bin nach  über 40 Jahren mit Pferden nicht danz doof. Also die Leute mal schnell gegoogelt. Dreimal dürft Ihr raten: Züchter. ;-)

Ich bin übrigens in der Gruppe gesperrt worden. So what! Es gibt andere Kanäle. Nur WIR können die Situation ändern. Nur wir Pferdebesitzer können dafür sorgen, dass das Thema endlich auf den Tisch kommt und  nicht unbedarft bis vermutlich bewusst weiter reinerbige Träger verpaart werden und Pferdekäufer ein Lotterielos kaufen, statt eines Pferdes. Bleibt´s gesund auch mit 8, 9 oder 10 Jahren. Oder hab ich dann einen teuren Rekonvaleszenten im Stall?

11.7.2022:

Immer wieder bin ich erstaunt, wie Maggie instinktiv das frisst, was sie braucht, wenn man sie lässt. OK, sie ist auf einer Wiese geboren und musste nie in einer Box leben. Ihre Mutter hat ihr genau gezeigt, was man essen darf und was nicht. Aber in dieser Präzision ist das  wirklich beeindruckend. Zum Beispiel heute. Wir gehen ins Gelände. Maggie darf auf dem Weg fressen, was sie fressen mag. Kann ich übrigens jedem nur empfehlen. Und keine Angst! NEIN! Sie versuchen deswegen nicht automatisch die Weltherrschaft zu übernehmen! Im Gegenteil. Jedes menschliche Verständnis für ihre Bedürfnisse festigt die Beziehung!   Heute also strebt Maggie  nach Birke und Eiche. Die sonst so begehrten Robinienblätter werden langsam älter und entwickeln nun offenbar ihren giftigen Inhaltsstoff, denn davon hat sie nur noch 2-3 ganz junge abgezupft. Heute also Birke und Eiche. Auf dem Rückweg wurde dann exzessiv etwas staubsaugerartig eingeatmet, was ich nicht kannte. Schnell über Google Lens  identifiziert: Knorpellattich. Aha. Was macht das? Antioxidans! Na guck. Vitamin E-Pulver verschmäht man, dann also Knorpellattich. Und das ging heute noch weiter. Auf dem obligatorischen Kräuterrückweg zur Wiese  rupfte sie dann  Ampfer samt  Samendolden. Hääh? Welches Pferd frisst Ampfer? Wieder gegoogelt: „ kann bei manchen Menschen Unverträglichkeiten hervorrufen, erzeugt Calciummangel! Okkeeeeee…… was kann Pferd bei Px/Px gar nicht brauchen? Calcium! Wahnsinn. Ich werde immer wieder in meiner Ansicht bestätigt, dass man nichts in Pferd bekommen muss, was sie nicht wollen. Sie wissen das ganz allein……. Wenn man sie lässt! 😉 Außerdem haben wir heute noch ein paar , zugegeben sehr teure, Einlagen für die Hufschuhe probiert. Perfekt! Sie sollen sehr lange halten und sich immer wieder im ihre Ausgangsform zurück begeben. Das wäre klasse. Die Lockerheit war heute gut und Maggie war ganz gechillt und entspannt. Nach dem Training wird ab sofort obligatorisch mit der BOT-Abschwitzdecke eingedeckt. Das hilft zusätzlich bei einem sinnvollen Cooldown.

7.7.2022:

..Weiterhin sind wir in der Futterfindungsphase. Da ich mich immer darauf verlassen kann, dass Maggie allein am allerbesten weiß, was sie braucht und was nicht, probiere ich gerade, die einzelnen Zusätze nach und nach in die Grundfutterration zu integrieren. Sie bekommt morgens ihren Eimer mit den Müsli " FutterNatur" und dem neuen Mineral von Iwest. Mangan toleriert sie darin gut. Mit dem Vitamin B hat sie die Wiese gedüngt.  Das können wir also einsparen. Heute ist Vitamin E dran. Im Mash futtert sie ja fast alles weg, da habe ich dann nicht wirklich ein reales Bild. Aber sie soll das, was sie braucht eben täglich bekommen. Und so spielen wir mal wieder Jugend forscht. Ich bin immer wieder nur froh, wie sehr unsere SB und alle, die damit zu tun haben hinter uns stehen. Danke, danke, danke an Tina Pawlowicz- Törberhof, Bea Pawlo und Micha M. Gestern hatten wir bei sehr angenehmen Temperaturen und ohne Flugviecher einen tollen Ausritt. Ganz locker vom Fleck weg. Galopp geht suoer, solange es geradeaus geht und ich den Rücken frei mache. Wird also auch. Und: Wir sind einmal über einen umgestürzten Baum gehopst.


26.6.2022:

Ort: Ein sehr  großes Gestüt im Westen Mecklenburgs.  Ich besuche es, weil ich mir ein eigenes Urteil darüber bilden möchte. Presse- und Fernsehberichte taugten nicht zur Meinungsbildung, weil je nach Auftraggeber 3 Leute 4 Meinungen zu dem Thema hatten. Ich hab jetzt meine eigene.
Unabhängig davon, dass Embryotransfer und 800 Fohlen im Jahr für mich nichts  mehr mit Zucht zu tun haben und dass die wirklich nette Gästebetreuerin  sich bei manchen geschickt gestellten Fragen  ab und an verhaspelte…… meine Frage nach dem Thema PSSM 2 und den eventuellen Konsequenzen daraus wurde abgebügelt: „ Davon halten wir nichts und damit beschäftigen wir uns auch damit nicht“!  Von dem Thema  kann man natürlich auch als Züchter nichts halten……DAS müssen wir gemeinsam ändern!


15.6.2022:

Ganz wichtig ist der Cooldown, damit Maggie sich nicht nach der Arbeit beim Absatteln an der Putzplatte gleich wieder steif steht. Sie mag gern auf der Ikeamatte stehen und schaukelt sich darauf ganz von allein locker in die Abkühlung. Das Novafon macht dann den Rest.


6.6.2022:

Das neue Müsli geht gut. Zusammen mit den 100g Leinpellets und ihrem Mineral mampft Maggie  das begeistert weg. Die restlichen Zusätze gibt’s im Mash ( Agrobs). Selen ist laut Blutbild etwas zu niedrig und Mangan gerade so in der Mitte. Also weiter hochdosiert Mangan und ein wenig Selen. Vitamin E und Leinöl  sind sowieso obligatorisch. Und natürlich die guten Darmflorakräuter. Ich achte im Training akribisch darauf, dass Maggie zum Aufwärmen machen kann, wie sie mag. Nach ein paar Schritt-Trab-Übergängen wird sie schön locker. Im gelände ist, wie immer, alles leichter.

30.5.2022: Das Luzernemüsli geht gar nicht. Der Gang wird wieder steifer und die Fühligkeit deutlich mehr. Also neue Recherche und  ab sofort gibt es  „FutterNatur“ .Ich bearbeite inzwischen die Hufe mindestens einmal wöchentlich, um die Balance ständig  zu garantieren. So langsam komm ich auch technisch mit der Hufbearbeitung ganz gut klar.

23.5.2022:

Ich habe ein langes Telefonat mit einer Tierärztin geführt, die an der FU Berlin zum Thma PSSM forscht. Sie hat mir einiges erklärt und  ich bin wieder schlauer. Ab sofort fällt  Hafer komplett weg und wir schauen, was wir für ein Müsli nehmen werden, damit Maggie morgens auch was im Eimerb hat, wenn alle was im Eimer haben. Ich kaufe eins mit Luzerne, weil  wir ja viel Eiweiß brauchen. Die nötigen Aminosäuren bestelle ich in Reinform. Ebenso Viatmin E. Und wir lassen ein Blutbild machen um den Mangan- Zink- und Selenstatus zu checken.


 
 
 
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